Aufregender Rhetorik-Kurs mit Mozart und Maestro Antonini
Chefdirigent Michael Sanderling will auch auf dem Weg ins gross besetzte Repertoire die kammersinfonische Tradition des Luzerner Sinfonieorchesters erhalten. Es gelte, «die grosse Linie und ein unendliches Singen zu ergänzen mit der bei Mozart oder Beethoven wichtigen Rhetorik». Dazu gehöre, das Profil auch im Stilbereich der Klassik und des Barocks zu schärfen. Dafür steht exemplarisch das Konzert unter dem Gastdirigenten Giovanni Antonini, einem der profiliertesten und – mit seiner Gesamtaufnahme der Beethoven-Sinfonien – aufregendsten Vertreter der historischen Aufführungspraxis. Mit Auszügen aus Alessandro Scarlattis Oper um den Mord an einem Usurpator entfacht er nicht nur starke barocke Theatereffekte. Hier kann man auch dem so wendigen wie hypnotischen Sopran der aus Ägypten stammenden Sängerin Fatma Said wieder begegnen. An Verwicklungen auf einer Theaterbühne erinnert ebenfalls die sprühende Vitalität von Mozarts «Prager»-Sinfonie, in der die polyphon verflochtenen Stimmen forsch, zärtlich und sehnsüchtig miteinander verwebt sind wie die Figuren in einer imaginären Oper. Rhetorik pur!
Der weltberühmte Konzertsaal besticht durch seine einzigartige Akustik. Vom New Yorker Russell Johnson konzipiert, ist unter anderem das optimale Raumverhältnis 1:1:2 für den perfekten Klang verantwortlich. Auch die rund 24’000 quadratischen Gips-Reliefs mit einer Kantenlänge von 20cm sind ein akustisches Element. Im architektonisch atemberaubenden Saal werden Konzertveranstaltungen zu ganz besonderen Erlebnissen.