Alterslos jung und wild: «Rising Stars» mit Entdeckungen und Raritäten
Spannung liegt in der Luft, wenn das Luzerner Sinfonieorchester «Rising Stars» präsentiert. Zum einen, weil man hier möglicherweise einem Star der Zukunft begegnen wird. Zum andern, weil hier nicht nur aufstrebende junge Musiker zu erleben sind, sondern mit ihnen auch Werke abseits des gängigen Repertoires. Das gilt in diesem Jahr in besonderem Mass, wo neben Klavier und Violine auch eine Tuba solistisch zum Einsatz kommt. Das macht zwar Direktvergleiche schwierig, zumal die drei jungen Musiker auf unterschiedlichen Wegen auf den Radar des Luzerner Sinfonieorchesters gekommen sind. Der Geiger Raphael Nussbaumer begann in der Schweiz eine vielversprechende Karriere. Er beweist sein Talent mit Paganinis mit geigerischen Finessen gespickter «Sonata Napoleone» (für Violine und Orchester). Die Karriere des Pianisten Illia Ovcharenko führte den Ukrainer über Tel Aviv nach Europa. Mit dem von Lisztscher Virtuosität geprägten Klavierkonzert von Nikolai Rimski-Korsakow offeriert er eine ausgesprochene Rarität. Das gilt erst recht für den Tubisten Lewis Chinn, der von der Royal Philharmonic Society in England und der Luzernerin Ursula Strebi gefördert wird. Chinn spielt das Tuba-Konzert des finnischen Komponisten Lauri Porra, der unter anderem als Bassgitarrist in der Metal-Band Stratovarius aktiv ist: Auch das ein Zeichen, dass mit den «Rising Stars» eine junge und neue Generation zum Zug kommt. Aber am Schluss zeigt das Orchester mit der zweiten Suite von Sergei Prokofjews «Romeo und Julia»: Jung und wild zu sein ist keine Frage des Alters.
Der weltberühmte Konzertsaal besticht durch seine einzigartige Akustik. Vom New Yorker Russell Johnson konzipiert, ist unter anderem das optimale Raumverhältnis 1:1:2 für den perfekten Klang verantwortlich. Auch die rund 24’000 quadratischen Gips-Reliefs mit einer Kantenlänge von 20cm sind ein akustisches Element. Im architektonisch atemberaubenden Saal werden Konzertveranstaltungen zu ganz besonderen Erlebnissen.