Musikalische Patchworkfamilie zum Muttertag
Dass Muttertagskonzert zeigt, dass alte und neue Musik keine Gegensätze sein müssen, sondern sich vielfältig zu einer Art Patchwork-Familie verbinden lassen. Keine Berührungsängste kennen schon die Ouvertüren in diesem stilistisch vielseitigen Programm. Da rumort und seufzt es im antiken Familiendrama von Giovanni Pergolesis «Adriano in Siria» und erklingen Turbulenzen übers Kreuz in Domenico Cimarosas Komödie um eine heimliche Ehe. Jenseits aller Stile bewegt sich der Solist Fazil Say. Für den Pianisten mit einem Faible für Improvisation und Jazz ist Bachs d-Moll-Konzert mit seinen eigenwilligen Rhythmen und seiner motorischen Spiellust eine Steilvorlage. Auch in seinen eigenen Kompositionen verbindet Say – wie in der Suite «Mother Earth» – Folklore, romantischen Klaviersatz und Jazz zu einer eigenen Weltmusik. Wie gut gelaunt man stilistisch fremdgehen kann, zeigt Sergej Prokofjews «Symphonie classique», in der er liebevoll den klassischen Stil eines Joseph Haydn parodiert und damit ein Musterbeispiel für «Humor in der Musik» (Leonard Bernstein) schuf.
Der weltberühmte Konzertsaal besticht durch seine einzigartige Akustik. Vom New Yorker Russell Johnson konzipiert, ist unter anderem das optimale Raumverhältnis 1:1:2 für den perfekten Klang verantwortlich. Auch die rund 24’000 quadratischen Gips-Reliefs mit einer Kantenlänge von 20cm sind ein akustisches Element. Im architektonisch atemberaubenden Saal werden Konzertveranstaltungen zu ganz besonderen Erlebnissen.