Im Sommer 1910 schien für Gustav Mahler die Welt unterzugehen. Soeben war er von einem Gastspiel aus New York zurückgekehrt, als er einen Brief des Architekten Walter Gropius erhielt — und darin eine Liebeserklärung an seine Frau Alma fand! Die Affäre traf Mahler ins Mark. Davon zeugen die Randnotizen, die er ins Particell seiner gerade entstehenden Zehnten Sinfonie eintrug: «Oh Gott, warum hast du mich verlassen?», heisst es da. Oder: «Für dich leben! Für dich sterben! Almschi!!!» Die Musik spiegelt Mahlers tiefes Leid: etwa, wenn im «Adagio» ein extrem dissonanter Neuntonakkord erklingt, der auf dem Ton A (wie Alma) aufbaut. Er ist eine Chiffre der Qual und des Haderns, Mahler schreit seine tiefe Verzweiflung heraus. Vollenden konnte er die Zehnte nicht — nur wenige Monate später erlag er seinem schweren Herzleiden. Doch war mit seinem Tod das Ende für das Werk nicht gekommen. Der britische Musikwissenschaftler Deryck Cooke ergänzte in den 1960er Jahren die Skizzen und rettete Mahlers Vermächtnis für die Nachwelt. Im Eröffnungskonzert erklingen dazu die betörend schönen Rückert-Lieder, die Lettlands gefeierte Mezzosopranistin Elīna Garanča vorträgt. Und zum Auftakt des Boulez-Jubiläums gibt es sein Mémoriale, ein musikalisches Tombeau.
The world-famous Concert Hall impresses with its unique acoustics. Designed by New Yorker Russell Johnson, one of the factors responsible for the perfect sound is the optimum 1:1:2 room ratio. In addition, the 24,000 plaster reliefs break up the reflection of sound, multiply it, and scatter it in all directions.