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Von 0 auf 100 - die Anfangszeit des KKL Luzern

Im Gespräch mit Michael Wittwer, erster General Manager der KKL Luzern Management AG, zu seinem Start im KKL Luzern, den grössten Herausforderungen und dem Eröffnungskonzert im August 1998.

Von 0 auf 100 - die Anfangszeit des KKL Luzern

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Von 0 auf 100 – die Anfangszeit des KKL Luzern

Im Gespräch mit Michael Wittwer, erster General Manager der KKL Luzern Management AG, zu seinem Start im KKL Luzern, den grössten Herausforderungen und dem Eröffnungskonzert im August 1998.

Der Artikel erschien ursprünglich in der Klangwelle Nr. 57.


Herr Wittwer, im September 1997 haben Sie die Direktion der KKL Luzern Management AG übernommen. Der Neubau des KKL Luzern war noch nicht fertiggestellt, als Sie Ihre Tätigkeit aufnahmen. Wie war Ihr Start als General Manager?

Als ich meine Tätigkeit am 1. September 1997 aufgenommen habe, war ich der erste Mitarbeiter der KKL Luzern Management AG und ich war täglich auf der Baustelle unterwegs. Die Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat des KKL Luzern war ausserordentlich eng. Während der Fertigstellung des Konzertsaals befand sich unser Büro im alten Seeclub-Haus direkt vor dem Inseli. Dort war auch die Trägerstiftung des KKL Luzern eingemietet.

Was war die grösste Herausforderung bei Ihrem Start im KKL Luzern? Welche Aufgaben galt es, zu erledigen, damit die Eröffnung im August 1998 gelingen konnte?

Die grösste Herausforderung waren die unzähligen kleinen Aufgaben. Es gab viel zu tun. Wir mussten beispielsweise eine Abwaschmaschine für den Gastronomiebetrieb nachträglich in der Küche einbauen lassen. Kurz vor der Eröffnung des Konzertsaals haben wir noch eine Evakuationsübung mit 2000 Schüler:innen aus der Stadt Luzern durchgeführt. Es gab etliche Entscheidungen zu treffen und dies auch in naher Absprache mit der Trägerstiftung und der Stadt Luzern. Dazu kam, dass die Schweizer Gepflogenheiten für mich als Deutscher eine persönliche Herausforderung waren. Glücklicherweise konnte ich durch einen intensiven Austausch mit dem Verwaltungsrat und auch der Trägerstiftung des KKL Luzern auf einem starken Netzwerk hier in Luzern aufbauen.

Sie standen in Ihrer Position auch im Austausch mit Jean Nouvel. Was ist für Sie persönlich das architektonische Highlight des gesamten Baus?

Das ist für mich ganz klar der Schiffsrumpf des Konzertsaals, der nur punktuell mit dem Haus verbunden ist und zwischen den Wasserkanälen liegt, tatsächlich wie ein Schiff in der Werft. Ich hatte und habe nach wie vor grossen Respekt vor Jean Nouvel und seiner Arbeit.

Konzertsaal mit Wasserkanal und Brücke



Wie hat sich das Team des KKL Luzern nach Ihrem Start als Direktor entwickelt?
Direkt nach meinem Einstieg machte ich mich auf die Suche nach Verantwortlichen für die unterschiedlichen Bereiche Veranstaltungen, Gastronomie und Technik. Danach starteten wir mit der weiteren Ausarbeitung der Bereiche und anschliessend mit der Anstellung von Personal für alle Abteilungen. So konnten wir unser Team von einigen wenigen Personen auf rund 80 Mitarbeitende erweitern. Gemeinsam wurden die Abläufe aller Bereiche getestet und unzählige Probeläufe für die Eröffnung des Konzertsaals durchgeführt.
Das Eröffnungskonzert der Internationalen Musikfestwochen Luzern (IMF, heutiges Lucerne Festival) im August 1998 war damit ein erster Höhepunkt Ihrer Aufgabe im KKL Luzern?

Natürlich, darauf haben wir fast ein ganzes Jahr hingearbeitet. Wir haben von null auf hundert alles aufgearbeitet und organisiert, das war eine riesige Aufgabe. Ich habe meinen Platz im Konzertsaal für das Eröffnungskonzert der IMF mit Claudio Abbado und den Berliner Philharmonikern freigegeben und das Konzert aus der Echokammer oben im Konzertsaal verfolgt. Es war für mich sehr wichtig, das Konzert aus dieser Perspektive zu erleben. Im Hintergrund konnte ich meine Mitarbeitenden unterstützen und stand vor Ort für eventuelle Zwischenfälle zur Verfügung.

Eröffnungskonzert Internationale Musikfestwoche Luzern © Die KKL-Story/Emanuel Ammon



Im Jahr 2023 feiert das KKL Luzern das 25-jährige Jubiläum. Was wünschen Sie dem KKL Luzern zum Geburtstag?

Ich wünsche dem KKL Luzern von ganzem Herzen, dass es ihm weiterhin gut geht! Auch wünsche ich dem KKL Luzern, dass die langjährigen Partnerschaften mit Orchestern, Veranstalter:innen und Festivals dem Haus weiterhin die Qualität und Ausstrahlung verleihen, die dieses Haus braucht und auch verdient hat.

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16. / 17. September 2023

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