Anfang und Ende gehören dem Jubilar: Zum 100. Geburtstag von Pierre Boulez erklingen zwei seiner Werke für Stimme und Orchester, gesungen von der fulminanten jungen Sopranistin Liv Redpath. Das frühe Le Soleil des eaux, eine der lyrischsten und expressivsten Partituren von Boulez, trifft auf sein Meisterwerk Pli selon pli, an dem er von 1957 bis Ende der 1980er Jahre feilte. «Falte um Falte» enthüllt Boulez hier das Portrait des symbolistischen Dichters Stéphane Mallarmé und denkt in immer neuen Konstellationen über das Verhältnis von Sprache und Musik nach. Im einleitenden Don etwa tritt Mallarmés Dichtung nur bruchstückhaft in Erscheinung und bestimmt doch den Charakter der Musik. Einen Text von Mallarmé hat auch der Niederländer Robin de Raaff in seiner neuen Kantate L’Azur vertont, die er Boulez in memoriam widmet. In völlig andere Klangwelten führt das Klavierkonzert der Koreanerin Unsuk Chin: Zart kolorierte Traumbilder treffen hier auf virtuose perkussive Passagen, in denen sich das umfangreiche Schlagwerk wunderbar mit dem rhythmischen Drive des Soloparts mischt. Genau das Richtige für den französischen Starpianisten Bertrand Chamayou!
Der weltberühmte Konzertsaal besticht durch seine einzigartige Akustik. Vom New Yorker Russell Johnson konzipiert, ist unter anderem das optimale Raumverhältnis 1:1:2 für den perfekten Klang verantwortlich. Auch die rund 24’000 quadratischen Gips-Reliefs mit einer Kantenlänge von 20cm sind ein akustisches Element. Im architektonisch atemberaubenden Saal werden Konzertveranstaltungen zu ganz besonderen Erlebnissen.